Düsseldorf, 14.06.2023. Nisse Neßeler ist Geschäftsführer der nesseler projektidee und der nesseler home in Aachen. Nach dem Jurastudium an der Universität Regensburg arbeitete der Immobilien-Ökonom (EBZ) bei der Sparkasse Essen, bevor er im Juni 2016 zunächst als Projektentwickler in das Familienunternehmen einstieg.
Herr Neßeler, die Nesseler-Gruppe arbeitet unter dem Motto Ideen bauen und sagt: Immobilien sind gebaute Ideen. Wie kam es zu diesem Slogan?
Unsere Gruppe verfügt über ein breites Spektrum an Dienstleistungen. Das fängt an in der Projektentwicklung mit der Suche nach Grundstücken, es geht weiter mit der Planung der Immobilien samt Haustechnik, über den Bau und dessen Ausführung und Überwachung, der Vermarktung und zu guter Letzt auch dem Betreiben von Immobilien. Die Ideen, welche wir am Anfang eines Projekts hatten, bauen wir schlussendlich tatsächlich. Wir beschäftigen uns also nicht nur theoretisch mit der Materie, sondern setzen sie auch konkret um. Diesen Unterschied gerade auch zu Investoren, die ein Grundstück nur weiterreichen, wollen wir hervorheben.
Die Unternehmensgruppe nesseler blickt auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurück. Wo bringen Sie sich am stärksten ein?
Mein Augenmerk liegt auf der Projektentwicklung. Wir kümmern uns in der „nesseler projektidee“ um die Bewertung der aktuellen Marktsituation, den Ankauf von Grundstücken, die Entwicklung von Ideen, das Schaffen von Baurecht, die Planung und die Umsetzung sowie zu guter Letzt die Vermarktung, d.h. wir benötigen viele Eigentümer, die in unseren Häusern und Wohnungen leben wollen.
Was sind für Sie heute die wesentlichen Herausforderungen?
Der Markt hat sich gedreht. Wir kommen von einem Markt, der geprägt war durch die niedrige Zinspolitik und das „einfache“ Geld. Durch den Krieg, die Lieferschwierigkeiten und die hohe Inflation ist eine Verunsicherung im Markt entstanden, die die Menschen nachhaltig davon weggebracht hat, ihr Geld in Immobilien zu investieren. Diese Menschen wieder für unsere langlebigen, nachhaltigen Produkte zu begeistern, stellt momentan eine große Herausforderung dar. Daneben kämpfen wir mit einem Fachkräftemangel und einer zunehmenden Digitalisierung, so dass viele Wahrheiten von gestern heute so nicht mehr stimmen.
Bauen hat aktuell einen schweren Stand. Wie blicken Sie in die Zukunft?
Obwohl der Bausektor derzeit mit großen Herausforderungen konfrontiert ist, gibt es immer noch gute Gründe, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Trotz der aktuellen Schwierigkeiten gibt es immer noch starken Bedarf im Wohnungsbau. Die Nachfrage nach neuen Gebäuden und Renovierungsarbeiten wird voraussichtlich in Zukunft sogar noch größer werden. Zudem vollziehen sich in unserer Branche gerade große technologische Entwicklungen, die die Bauwirtschaft nachhaltig verändern werden. Hier sind wir an vorderster Front dabei. Und durch einen stärken Fokus auf die Nachhaltigkeit sind wir direkt dabei, wenn es darum geht die Umweltauswirkungen zu reduzieren.
Sie engagieren sich als Beisitzer im Vorstand des BFW NRW. Welchen Stellenwert hat die Verbandsarbeit für Sie, und welche Ziele verbinden Sie damit?
Das Engagement als Beisitzer im Vorstand ist für mich von großer Bedeutung, da ich mich sehr mit den Zielen des Verbands identifizieren kann. Ich betrachte die Arbeit im Vorstand als eine Chance, aktiv an der Umsetzung dieser Ziele mitzuwirken und meine Fähigkeiten und Erfahrungen zum Wohl des Verbands miteinzubringen. Durch mein Engagement im Vorstand möchte ich dazu beitragen, den Verband noch erfolgreicher zu machen und das Bewusstsein für seine wichtige Arbeit zu stärken.
Was macht der Privatmann Nisse Neßeler, wenn er nicht arbeitet?
Wenn ich mich nicht in der Firma befinde, versuche ich meinen vier Kindern ein guter Vater zu sein. Mit so vielen neuen Medien und Möglichkeiten ist das eine große Herausforderung. Daneben versuche ich auch hin und wieder meinen eigenen Interessen zu frönen, welche Schach und Tischfußball sind.