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Personalentwicklung: Schlüsselthema in Zeiten der Transformation


Beitragsbild Aktuelles 1
23. Mai 2024

Düsseldorf, 23.05.2024. Der demografische Wandel ist auch in der Immobilienbranche unerbittlich. Wo Babyboomer in Rente gehen, möchte die Generation Z umworben werden.

Gleichzeitig merken die Unternehmen selbst, dass die Anforderungen an die Mitarbeitenden steigen und Personalrekrutierung schwerer ist denn je. Drei Studien des EBZ – Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zeigen Lösungswege auf, wie Unternehmen neues Personal gewinnen und bestehendes halten können.

Human Resources Monitor: Dem Fachkräftemangel entgegenwirken

81 Prozent der Wohnungs- und Immobilienunternehmen sehen die aktuellen politischen Vorgaben als Investitionshemmnis. Dies geht aus dem aktuellen HR-Monitor hervor; einer Studie zur Personalsituation in der Branche, die das EBZ zum neunten Mal beim Forschungsinstitut InWIS in Auftrag gab. 74 Prozent der Unternehmen beklagen die mangelnde Bezahlbarkeit von Maßnahmen und 56 Prozent sehen den Fachkräftemangel als Hindernis.

66 Prozent haben Schwierigkeiten bei der Gewinnung von qualifiziertem Personal. 90 Prozent der Unternehmen geben an, Probleme beim Rekrutieren speziell von technischen Fachkräften zu haben. Grundsätzlich stellen zwei Drittel der Unternehmen bei Bewerberinnen und Bewerben fehlende Fachkenntnisse fest. Womöglich müssen die Unternehmen sich mit dem Gedanken anfreunden, dass sie ihre neuen Fachkräfte über Weiterbildungen und „Training on the job“ auch nachträglich fitmachen und Können und Kompetenzen ausweiten müssen.

Rund die Hälfte der Unternehmen vermisst Digitalisierungskompetenzen bei ihren Führungskräften. Mit 92-prozentiger Zustimmung sieht die Branche jedoch Digitalisierung als maßgeblichen Trend der Zukunft. 60 Prozent glauben, dass der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) stärker in den Arbeitsalltag Einzug hält. 40 Prozent prognostizieren einen Rückgriff auf KI in der Kundenkommunikation, 37 Prozent sehen den Vermietungsprozess als Anwendungsfeld für KI.

Aber auch Digitalisierungskompetenzen können ausgebaut werden. So gibt der Bachelorstudiengang Digitalisierung und Immobilienmanagement der EBZ Business School Studierenden Methoden und Instrumente an die Hand, um die Gestaltung der Digitalisierung voranzutreiben. Der Studiengang versetzt die Teilnehmenden in die Lage, die digitale Transformation der Organisation erfolgreich und nachhaltig zu gestalten.

Zukunftsfähige Belegschaftsstrukturen: Immer mehr höherqualifiziertes Personal notwendig

Die Studie „Zukunftsfähige Belegschaftsstrukturen für die Unternehmen der Wohnungswirtschaft“ der EBZ Akademie in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Sascha Armutat von der FH Bielefeld fasst zusammen, wie sich die Branche verändern wird: „In Zukunft werden Wohnungs- und Immobilienunternehmen mehr als Energieanbieter, Flächenmakler, Anbieter von individualisiertem Wohnraum und als sozial kompetenter, ökologisch nachhaltiger Quartiersgestalter tätig sein“, heißt es, und: „Alle Stellen werden künftig mehr digitale, mehr betriebswirtschaftliche, mehr kunden- und dienstleistungsorientierte und mehr personalagile Anforderungen stellen.“ Auch hier ist eine strategische Personalplanung und -entwicklung wichtig. Die Mitarbeitenden müssen Kompetenzen und ein Mindset an die Hand bekommen, die sie flexibler, anpassungsfähiger und kreativer machen.

Jungen Menschen Entwicklungsperspektiven anbieten

Der Azubi-Rekrutierungsleitfaden des EBZ zeigt, dass rund 80 Prozent der befragten Schülerinnen und Schüler der Unterstufe am EBZ-Berufskolleg über Familie, Freunde und Bekannte vom Ausbildungsberuf „Immobilienkaufmann/-frau“ erfahren haben. Und immerhin die Hälfte hat so ihren Betrieb gefunden. Unternehmen sollten ihre Mitarbeitenden daher motivieren, im Familien- oder Bekanntenkreis für die Branche oder fürs eigene Unternehmen zu werben.

Hinzu kommt, dass die Jugendlichen mehr Informationen zum Thema Ausbildung über die Kanäle TikTok, Instagram oder Youtube wünschen. Als Influencer können hier Azubis fungieren, die bereits im Betrieb sind. Getreu dem Motto, dass der Wurm dem Fisch schmecken muss und nicht dem Angler, sollten Unternehmen den gesamten Rekrutierungsprozess überdenken und verschlanken. 78 Prozent der Unternehmen fordern nach wie vor ein klassisches Bewerbungsanschreiben. In der heutigen Marktsituation können es sich gute Leistungsträger aber erlauben, auf das Einreichen eines Bewerbungsanschreibens zu verzichten. Sie bevorzugen schnelle, einfachere Wege der Kommunikation mit eindeutigen Infos zum Job, wenigen Klicks zur Bewerbung und schnellem Feedback.

Darüber hinaus verlangen die angehenden Azubis schon vor Beginn der Ausbildung eine Entwicklungsperspektive. Knapp zwei Drittel (63 Prozent) der Auszubildenden halten es grundsätzlich für erforderlich, sich nach der Ausbildung weiter zu qualifizieren. 33 Prozent streben ein Studium im Immobilienbereich an. Unternehmen sind daher gut beraten, wenn sie schon im Bewerbungsprozess einen Karriereplan anbieten. Das Angebot eines berufsbegleitenden Studiums nach der Ausbildung führt zu einer längerfristigen Bindung von qualifiziertem Personal – beide Seiten gewinnen.

Stefan Reinke (EBZ)

©Foto: Sascha Kreklau