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Einfamilienhäuser: Weniger Wohnfläche, kompaktere Bauweise


07. April 2025

Einfamilienhäuser werden kleiner und kompakter. Das zumindest legt eine Studie im Auftrag des Projekt- und Gebietsentwickler BPD nahe. Die Gründe: Haushalte werden kleiner, die Erstellungskosten teurer und auch das Thema Nachhaltigkeit spielt eine zunehmend große Rolle. Hohe Baukosten im Zusammenspiel mit gestiegenen Anforderungen an Nachhaltigkeit machen es immer schwieriger, den Traum vom eigenen Haus zu realisieren. Gleichzeitig verändern sich Lebens- und damit auch Wohnbedürfnisse, Haushalte werden zumeist kleiner. Nicht zuletzt deshalb werden laut Projekt- und Gebietsentwickler BPD Einfamilienhäuser in Zukunft über eine geringere Wohnfläche verfügen und kompakter gebaut sein.

Etwa 58 Prozent der Haushalte, die ein Einfamilienhaus erwerben möchten, bevorzugen Wohnflächen unter 120 Quadratmetern. Bei potenziellen Mietern liegt dieser Anteil mit 79 Prozent sogar noch höher. Hoch im Kurs stehen Häuser mit Wohnflächen zwischen 80 und 99 Quadratmetern: 36 Prozent der Kaufinteressierten und 61 Prozent der Mietinteressierten können sich für diese Größenordnung begeistern. Doch gerade in diesem Segment ist das Angebot knapp – vor allem im Bereich Neubau. Lediglich jedes fünfte Neubauobjekt, das zwischen Mitte 2021 und Mitte 2023 auf öffentlichen Immobilienplattformen angeboten wurde, war kleiner als 120 Quadratmeter. Noch geringer ist das Angebot bei Objekten mit weniger als 100 Quadratmetern Wohnfläche – hier lag der Anteil bei lediglich fünf Prozent.

Mit den kleineren und kompakten Einfamilienhäusern werden neue Zielgruppen angesteuert: Junge Erstkäufer, kleinere Familien, kinderlose Paare und private Investoren zählen aufgrund ihrer jeweiligen Bedürfnisse und finanziellen Rahmenbedingungen zu den potenziellen Käufern. Niedrigere Baukosten erleichtern insbesondere Erstkäufern und Haushalten mit mittlerem Einkommen den Zugang zu Wohneigentum. Dies wiederum entlastet den Mietwohnungsmarkt und trägt zur Vermögensbildung sowie zur Altersvorsorge bei.

Angesichts des demografischen Wandels, einer zunehmenden Individualisierung und flexibler Arbeitsmodelle gewinnen kleinere Wohnformen an Bedeutung. Dabei schlagen kompakte Einfamilienhäuser eine Brücke zwischen Geschosswohnungen und klassischen Einfamilienhäusern, sie erweitern das Wohnangebot um eine zukunftsfähige Alternative und tragen maßgeblich zur Schaffung von bedarfsgerechtem Wohnraum bei.

„Mit einer aufgeschlossenen Haltung von Bauwirtschaft, Politik, Verwaltung
und Stadtplanung kann das kompakte Einfamilienhaus eine Antwort auf die demografischen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen sein. So lenken wir die Diskussion um die Zukunft des Einfamilienhauses in eine konstruktive Richtung“, so Alexander Heinzmann, Geschäftsführer (Sprecher) von BPD.

Bild: Ralf Gosch - stock.adobe.com