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"Affront gegen private Immobilienwirtschaft"


Beitragsbild Aktuelles 1
27. November 2024

Düsseldorf, 27.11.2024. Die Reaktionen der Kölner Immobilienwirtschaft auf den Maßnahmenkatalog der Ratsfraktionen aus dem Unterausschuss Wohnen reichen von Kopfschütteln bis hin zu Unverständnis. In einer gemeinschaftlichen Stellungnahme kritisieren die Wohnungsbauinitiative Köln (WIK), der Kölner Haus- und Grundbesitzerverein und der BFW-Landesverband NRW das vorgestellte Maßnahmenpaket.

„Sollte es tatsächlich darauf hinauslaufen, dass städtische Flächen insbesondere der GAG, der Wohnungsgesellschaft der Stadtwerke (WSK) sowie Genossenschaften im Erbbaurecht vorrangig angeboten werden, bedeutet dies einen Affront gegenüber der privaten Immobilienwirtschaft und einen herben Rückschlag für die Schaffung von Wohnraum in Köln“, resümiert der Vorsitzende der Kölner Wohnungsbau-Initiative (WIK), Stefan Rappen. In der WIK sind 36 Bauträger und Projektentwickler organisiert, die nach eigenen Angaben für rund 60 Prozent der jährlich in Köln fertiggestellten Wohnungen stehen.

„Die angedachte Taskforce von Politik und Verwaltung ist zu begrüßen, diese sollte jedoch möglichst zügig auch konkrete Ergebnisse vorweisen“, führt Thomas Tewes, Hauptgeschäftsführer des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins, aus. „Wohnungsmangel und Bauflaute sind gravierende Hemmnisse für den Wohnungsbau, zumal dadurch auch Umsätze und Beschäftigung in den beteiligten Gewerken zurückgehen“, macht der BFW NRW-Landesvorsitzende Martin Dornieden deutlich. „Wir hoffen, dass die Fraktionen noch die vielen Vorschläge der Wohnungswirtschaft zur Wiederbelebung des Wohnungsneubaus aufgreifen.“ Hierzu gehöre vor allem der Abbau von kostentreibenden städtischen Auflagen bei Bauplanungen. „Hier kann die Stadt einen wirklichen Beitrag für den Wohnungsneubau leisten, ohne auch nur einen Euro dafür auszugeben“, so Stefan Rappen.

Die private Immobilienwirtschaft rechnet dabei auch mit der Unterstützung der durch den Maßnahmenkatalog begünstigten Genossenschaften. „Die Genossenschaften müssen unter den gleichen Voraussetzungen Häuser bauen wie die privaten Wohnungsbauer“, so Martin Dornieden. Zudem sei der Bedarf an Wohnungsneubau ohne das Engagement der privaten Wohnungswirtschaft nicht annähernd zu decken.

Gutachten zum Wohnraumbedarf im neuen Jahr
Im Frühjahr 2025 wollen BFW NRW und Wohnungsbau-Initiative ein aktuelles Gutachten zum Wohnraumbedarf in Köln vorlegen. Dringend zu verändern ist nach Auffassung der Verbände die aktuelle Gesprächskultur von Politik, Verwaltung und Wohnraumschaffenden. Das Bündnis für Wohnen sei derzeit kaum noch das Papier wert, auf dem es festgehalten wurde, das Wohnungsbauforum trage zur konkreten Umsetzung wenig bei. Die Verbände wollen mit Blick auf die Kommunalwahlen noch enger zusammenarbeiten, und fordern Politik und Verwaltung dazu auf, über Parteigrenzen hinweg gemeinschaftliche Lösungen für die Schaffung von Wohnraum zu finden.